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1. Geschichte des Altertums - S. 57

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die römische Königszett. 57 oder ein Gewerbe trieben; die Sklaven waren unfreie Leute, die man verkaufen, ja auch töten konnte. Streng herrschte die Sitte. In der Familie besaß der Hausvater eine unbeschränkte Gewalt; ihm gegenüber waren auch Weib und Kind rechtlos. Mit peinlichster Sorgsalt wurden alle gottesdienstlichen Verpflichtungen ausgeübt. Als obersten Gott verehrten die Römer den Jupiter, der ein Himmelsgott war wie der griechische Zeus; seine Gemahlin Juno entspricht der Hera. Minerva ähnelt in vielen Dingen der Athene; Neptunns ist wie Poseidon der Gott des Meeres, Vnlkanus wie Hephästus der des Feuers; Merkurius entspricht dem Hermes, die Herdgöttin Vesta der Hestia, Diana der Artemis, Mars dem griechischen Ares; neben ihm verehrte man als zweiten Kriegsgott Quirinus, den zum Himmel erhobenen Romulus. Andere Gottesdienste, wie den des Apollo und des Herkules, haben die Römer später von den Griechen übernommen. In seinem Hause verehrte ein jeder die Penaten, die Schützer des Heims und der Familie. § 60. Die römische Kömqszeit. Die Überlieferung über die römische Königszeit ist durchweg sagenhast. Als zweiten König nennt die Sage N u m a Pompilius; sie erzählt, er habe nach dem Rate der Nymphenuma Pom. Egeria den Gottesdienst geordnet und Priester eingesetzt: das Priestertum Pwu*' der Vestalinnen, die das heilige Feuer der Vesta bewachten, das Kollegium der Pontffices, deren oberster der Pontifex Maximus war und die eine Aufsicht über den gesamten Gottesdienst ausübten, und das der A u g u r n, welche die Geheimnisse des Vogelflugs kannten. Seinem Nachfolger Tullus Hostilius wird die Eroberung der Tullus bisherigen Hauptstadt von Latium, Alba Longa, zugeschrieben. Die^"“"° Entscheidung im Kriege soll durch den Kampf von Drillingen, die sich zufällig bei beiden Heeren befanden, der römischen Horatier und der albanischen Curiatier, herbeigeführt worden fein: zwei Horatier fielen; "der der dritte, der noch unverwundet war, erschlug alle drei Curiatier^ die bereits mehr oder weniger schwere Wunden empfangen hatten. So mußte Alba Roms Herrschaft anerkennen und wurde bald darauf zerstört. Der vierte König Roms, Ancus Martins, soll Roms Herrschaft «mu. M«. bis zum Meere ausgedehnt und an der Tibermündung die Hafenstadt Ostia ** angelegt haben. 2luf die Regierung bes Slncus folgte bi- eines ftemben Geschlechts-

2. Geschichte des Altertums - S. 99

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das jullsche Kaiserhaus. 99 schmückte er mit prachtvollen Bauten und verwandelte es, wie er sich rühmte, aus einer Ziegelstadt in eine Marmorstadt; auch die Dichtkunst und Wissenschaft fanden in ihm einen Beschützer. Seine vornehmsten Helfer bei diesen Bestrebungen waren der Feldherr und Staatsmann Agrippa, der den gewaltigen Kuppelbau des Pantheons erbaut hat, und Mäcenas, ein Staatsmann, der sich als Gönner der Dichter einen Namen gemacht hat. § 108. Die übrigen Julicr. Aus Augustus folgte als Kaiser sein Aerius. Stiefsohn Tiberius. Als tüchtiger Feldherr hatte er sich in Germanien bewährt; als Herrscher aber war er kein Freund von Eroberungskriegen und rief seinen Neffen Germanikus, des Drusus Sohn, nachdem dieser in dreijährigen Kriegen in Germanien viel Ruhm erworben, aber keine wesentlichen Erfolge errungen hatte, vom Rheine ab. Des Tiberius Reichsverwaltung war sorgfältig und durch Sparsamkeit ausgezeichnet. Aber er war ein Fürst von düsterem und mißtrauischem Wesen, und diese Eigenschaften steigerten sich mehr und mehr und arteten in Menschenhaß aus; die letzten Lebensjahre verbrachte er in fast völliger Zurückgezogenheit aus der dem Golf von Neapel vorgelagerten Insel Capri. Als er einst in eine todesähnliche Ohnmacht fiel, huldigte seine Umgebung seinem Großneffen Gajus, dem Sohne des Germanikus; und als der greise Kaiser wieder erwachte, wurde er mit Kissen erstickt. Gajus, dem die Soldaten den Beinamen Caligula, L. h. Stiefelchen Caligula. gegeben hatten, weil er als Kind in dem Lager seines Vaters Germanikus kleine Soldatenstiefel getragen hatte, war ein verschwenderischer, grausamer wahnwitziger Wüterich, dessen Wahlspruch war: „Mögen sie mich hassen' wenn ste mich nur fürchten!" Er fiel nach kurzer Regierung einer Verschwörung zum Opfer. Auch sein Nachfolger Claudius, ein Bruder des Claudius. Germanikus, starb keines natürlichen Todes; ihn vergiftete seine Gemahlin Augustus (Stiefsöhne von der Livia) Julia Tiberius Drusus Germanikus Claudius Agrippina Gajus Caligula Nero. 7*

3. Das Altertum - S. 84

1897 - Leipzig : Voigtländer
mehreren Mitregenten, um das Reich besser schtzen zu knnen. Diese Teilung bestand auch nach seiner Abdankung fort. Einmal hatte das Reich sogar sechs Herrscher. Unter diesen befand sich 324 Konftantinus der Groe, der alle seine Mitkaiser verdrngte und sich zum Alleinherrscher des Reiches machte, 324. Mit ihm gelangte das Christentum zum Siege der das Heidentum; das heidnische Rmerreich ist zu Ende, ein christliches tritt an seine Stelle. 62. (59.) Die Kultur der Kaiserzeit. 1. Wirtschaftliches Leben Infolge der gesteigerten Vermehrung der groen Landgter wurde die Vernachlssigung des Ackerbaues immer schlimmer. Selbst die Macht der Kaiser vermochte nicht, den geschwundenen Bauernstand wieder ins Leben zu rufen. Dagegen nahm der Handel mit der andauernden Vergrerung des Reiches einen immer greren Auf-schwung, sowohl zu Wasser als zu Lande. Durch das Mittellndische Meer traten die entferntesten Provinzen mit einander in Verbindung, und zu Lande wurden die verschiedenen Teile des groen Reiches durch die fnft-vollen Heerstraen verbunden, welche alsbald nach der Eroberung eines jeden Landes angelegt wurden. Sogar der die Alpen bauten die Rmer gro-artige Gebirgstraen. 2. Stellung der Frauen. Von der allgemein zunehmenden ppigkeit und Genusucht wurde hauptschlich auch die rmische Frauenwelt er-griffen, und keine Gesetze der Kaiser vermochten der gesteigerten Putzsucht und Verschwendung zu steuern. Mit der verfeinerten Bildung war die uerste Roheit des Sinnes gepaart; pflegten doch auch die vornehmsten rmischen Frauen den blutigen Schauspielen des Amphitheaters, den Gladiatoren- und Tierkmpfen, als Zuschauerinnen anzuwohnen! So ist es nicht zu verwundern, da die einzelnen Frauen, die in der Geschichte der rmischen Kaiserzeit auftreten, meist eine schlimme und traurige Rolle spielen: so L.iv ia, die dritte Gemahlin des Kaisers Augustus, welche durch ihren unheilvollen Einflu die nchsten Verwandten des Kaisers aus dessen Gunst verdrngte, um ihrem Sohne Tiberius die Thronfolge au sichern; so Julia, die Tochter des Augustus, welche dieser wegen ihres leicht-fertigen Lebenswandels schlielich auf eine kleine Insel verbannen mute; so (die jngere) Agrippin a, die Gemahlin des Kaisers Claudius, welche ihren Gemahl vergiftete. 3. Kunst und Wissenschaft. Die Baukunst entwickelte sich in der Kaiserzeit unter griechischem Einflsse zur vollendeten Schnheit im Vau von Tempeln, Theatern, Sulenhallen, Palsten, Triumphbgen, Grab-mlern. Die wichtigsten erhaltenen Baudenkmler dieser Zeit sind: das

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 15

1911 - Breslau : Hirt
Das Rmische Kaiserreich. 15 Flavius Vespasianus, den die syrischen Legionen zum Kaiser aus-gerufen hatten, besiegt und fiel bei einem Kampfe in Rom. Die Flavier (6996). Vespasian (6979), der Sohn eines Ritters und allein durch seine Tchtigkeit emporgekommen, wurde von vielen Sena-toren geringschtzig behandelt. Aber er erwarb sich den Ruhm eines Pflicht-treuen, sparsamen Regenten und verstand es, die durch die innern Un-ruhen erschtterte Zucht im Heere wiederherzustellen, die Verwaltung des Reiches und die Rechtspflege zu ordnen, Knste und Wissenschaften zu frdern. Unter ihm wurde das Kapitol wieder aufgebaut, unter ihm er-stand das Kolosseum (Amphitheatrum Flavium). Titus (7981), der 70 n. Chr. Jerusalem erobert hatte, regierte im Sinne seines Vaters. Er wurde wegen seiner Menschenfreundlichkeit amor ac delieiae generis humani (der Liebling und die Wonne des Menschengeschlechts") genannt. Domitian (8196), Vespasians zweiter Sohn, ein Mann von starkem Ehrgeiz, berlie sich in seinen spteren Regierungsjahren seiner Verschwendungssucht und Prachtliebe. Er erhhte den Truppen den Sold, aber der verstrkte Steuerdruck verursachte Unruhen, die die mitrauische Natur des Kaisers weckten und zu unertrglichen Grausamkeiten steigerten. Schlielich fiel Domitian einer weitverzweigten Verschwrung zum Opfer. Unter ihm wurde die Befestigung des Zehntlandes begonnen ( 8). Die guten Kaiser" (96180). Die glckliche Zeit, die mit Nerva (9698) begann und fast ein Jahrhundert hindurch whrte, ist die Zeit der guten Kaiser". Nerva verstand es, zwei frher unvershnliche Gegen-stze, die Freiheit der Brger und die Hoheit seiner Herrscherstellung, wie Taeitus sagt, zu vereinigen. Auf Nerva folgte M. Ulpius Trajanns (98117), der erste Provinziale auf dem Kaiserthron, aus der latinischen Kolonie Jtalika in Spanien gebrtig, der tchtigste Soldat, der damals im Reiche zu finden war. Er ist der letzte Kaiser, der die Grenzen des Reichs erweitert hat. Nach zwei Feldzgen gegen die Daker, deren Begebenheiten die Trajanssule darstellt, verwandelte er das von ihnen bewohnte Land in die Provinz Daeia (stliches Ungarn, Siebenbrgen und Rumnien). Er starb auf einem Zuge gegen die Parther, die den Grenzen des Reiches im Osten ebenso gefhrlich waren, wie die Germanen am Rhein und an der Donau. Noch den sptesten Imperatoren wurde bei der Huldigung im Senate zugerufen: Sei glcklicher als Augustus, besser als Trojan! P. lius Hadriauus (117138), sein Adoptivsohn, schlo mit den Parthern sogleich Frieden und wandte seine ganze Tatkraft der inneren Verwaltung zu, die immer mehr ein berufsmig ausgebildetes und geschultes Beamtentum erforderte. Auf mehrjhrigen Reisen ber-zeugte er sich durch eigenen Augenschein von dem Zustande der Pro-vinzen, deren Wohl er vielleicht am meisten unter allen Kaisern gefrdert hat. An besonders gefhrdeten Stellen sicherte er die Grenzen des Reichs durch Wall und Groben.

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 16

1911 - Breslau : Hirt
16 Aus der Geschichte des Altertums. Den Unterschied der Sitten im 1. und 2. Jahrhundert der Kaiserzeit erkennt man, wenn man die beiden Antonine, Antoninus Pius (138 bis 161) und seinen Adoptivsohn Markus Aurelius (161180), mit den Kaisern des Julisch-Klaudischen Hauses vergleicht. Die glnzende, jedes Ma berschreitende Hofhaltung ist verschwunden, Antoninus Pius lebt wie ein einfacher, vornehmer Landedelmann auf seinem Gute in Latinm, und Markus eifert diesem Vorbilde nach. An die Stelle der Shne und Enkel des Revolutionsjahrhunderts, die vor keinem Verbrechen zurckscheuen, treten hochgebildete Männer, die ein feines Gefhl dafr haben, was der Humanitt des Zeitalters, von der man damals redet, angemessen ist. Die stoische Philosophie, der sich frher alle die anschlssen, die fr republikanische Einrichtungen begeistert waren, deren Lehrer einst als staatsgefhrliche Leute verfolgt worden waren, hat sich den Thron erobert. Aber die Zeiten sind den humanen Gesinnungen nicht mehr gnstig, Angriffe der Parther und der germanischen Markomannen rufen Mark Aurel immer wieder ins Feld. Das gewaltige rmische Imperium erscheint in diesen Kriegen zum ersten Male rein auf die Verteidigung beschrnkt. Markus ist im Feldlager an der Donau gestorben. Ihm folgte Kommodns. 3. Die Ausdehnung des Rmischen Reichs. Das Rmische Reich umspannte nach der Anschauung seiner Bewohner den gesamten orbis terrarum, es war das Weltreich, das neben sich kein anderes seines-gleichen anerkannte. Im Sden von der Wste Sahara, im Westen vom Ozean, im Osten von dem Hochland Armeniens und der Syrischen Wste, im Norden von den Alpen und dem Balkan begrenzt, umfate es schon zur Zeit des Augustus die fruchtbarsten Gegenden des Mittelmeergebiets und die wichtigsten Sttten der alten Kultur. Aber erst die Kaiser haben den Kranz der um das Mittelmeer gelagerten Lnder geschlossen. Sie haben den berkommenen Besitz in Asien ab-gerundet, in Afrika gypten und Mauretanien erobert. Das grte weltgeschichtliche Verdienst aber haben sich die Kaiser dadurch erworben, da sie die Mitte Europas der griechisch-rmischen Kultur erschlossen. Von deutschen Lndern betraf das naturgem zuerst die sdwestlichen: die Lnder am Mittelrhein, Elsa und Pfalz, Baden und Hessen, Teile von Wrttemberg und Bayern. Am Rhein erblhte die erste Kultur auf deutschem Boden, vom Rhein verbreitete sie sich der das brige Deutschland. Schon die Rmer haben mit prak-tischem Blick erkannt, da zur Sicherung des einen Ufers der Besitz auch des andern Ufers notwendig sei. Alamannen, Burgunden und Franken lieen sich spter ebenso auf beiden Stromfeiten gleichzeitig nieder. Es war vielleicht eine militrische Notwendigkeit, die den ersten Anla zur Erschlieung Mitteleuropas gab. Da die Alpen keine un-bersteigbare Grenzmauer bildeten, hatte schon der Cimbernkrieg gezeigt. Augustus unterwars deshalb die Alpenlnder und die ihnen im Norden vorgelagerten Hochebenen, so da die Donau in ihrem Oberlaufe bis in die Gegend von Wien die Grenze wurde. Nachdem schon vorher Moesia superior (Serbien) und Moesia inferior (Bulgarien) ins

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 54

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
54 fiäi °T lat bringend, sie zu behalten, und so ließ er sich alle zehn ober fünf Jahre ferne Macht erneuern. Py rj pcta^l,ajl bc/yn ^äsar an Kinbesstatt angenommen war, so nannte Äää ■ s” deutsche Name „Kaiser" entstanb. Das Bott gab ihm jedoch den schmeichelnden Beinamen Augustus, d. H. der Erhabene, Ehrwürdige, und so wurde Octavianus in der Geschichte Augustus genannt. Das römische Reich befand sich unter Sflrf v? ?p V'l schrecklichen Bürgerkriege hatten ein Ende. Eine stf.mnft ltat ^ ni^t.me^r: Unter den Festen und Spielen, welche £ .9 ^ , veranstaltete, vergaßen bte Römer ihre Freiheit. Das römische ■ hatte unter Augustus eine ungeheure Ausbehnnng. Es erstreckte sich vom atlantischen Meere bis zum Euphrat, von dem Rhein, der Weser Donau und dem schwarzen Meere bis an die Wüsten von Arabien und Afrika. fj™ Leben zeigte Augustus die größte Einfachheit. Er Jlu9 . Klew eines Senators ohne irgenb ein Abzeichen, das an den allmächtigen Imperator erinnern konnte. Er bewohnte ein einfaches £auö und al$ btefes abbrannte, baute er sich das sogenannte Palatium, voraus der Name Palast als Bezeichnung fürstlicher Wohnungen ent= itanden ist. Kam er von einer Reife zurück, so hielt er, um alles Aussehen zu vermeiden, gewöhnlich feinen Einzug bei Nacht. Das Volk liebte ihn sehr. Zeitgenossen sagten von ihm: Augustus hätte entweber nie sterben oder me geboren werden sollen. Und doch war Augustus nicht glücklich. Seme vierte Gemahlin, die böse Livia, sah mit Eifersucht, daß das Volk den vortrefflichen Marcellus, den Augustus mit feiner Tochter Jutta vermahlt hatte, ihren beiben Söhnen erster Ehe, Tiberius und Drusus, vorzog. Augustus hatte ihn zu seinem Nachfolger bestimmt. Aber Livia soll ihn durch Gift ermordet haben. Ihr Sohn Tiberius, so wollte sie, sollte Kaiser werden. Doch Augustus konnte denselben nickt leiden und ernannte zwei Söhne der Julia zu Nachfolgern. Auch diese starben plötzlich, vergiftet durch Livia. Nun klagte sie die Julia eines schlechten Lebenswanbels an, und Augustus mußte seine Tochter aus Rom verbannen. So gab dem endlich Augustus nach und bestimmte Tiberius zu fernem Nachfolger. 3. Der Kummer und das Alter hatten Augustus Kräfte geschwächt. Zur Stärkung feiner Gefunbheit reifte er nach Neapel. Auf einer Insel in der Nähe lebte als unschulbig Verbannter der jüngste Sohn der Julia. Augustus Liebe zu dem Jünglinge erwachte. Heimlich schiffte er hinüber; doch Livia hatte davon Kunde erhalten und fürchtete Schlimmes aus biefer Zusammenkunft für ihren Liebling Tiberius. Plötzlich würde Aujustus krank, und Livia ließ schnell den Tiberius rufen. Als berfelse kam,' hieß Augustus fei tobt, und Tiberius wurde zum Kaiser ausgerufen. Vierundvierzig Jahre hatte Augustus regiert. Kurz vor feinem Tode soll er die um sein Bett stehenden Freunbe gefragt haben: „Habe ich meine Rolle gut gespielt S Nun so klatschet Beifall, benn bte Komödie ist zu Ende!"

7. Geschichte des Altertums - S. 293

1889 - Wiesbaden : Kunze
55. Die Kaiser aus dem Hause des Augustus. 293 Claudius 41—54 von den Prätorianern zum Kaiser erhoben. Dieser war ein nicht ungebildeter, aber willensschwacher Fürst. Zu Anfang seiner Regierung traf er günstige Maßregeln, durch die er sich den Beifall des Volkes erwarb, und Mauretanien in Afrika und Südengland wurden römische Provinzen. Bald aber ließ er die Regierung ganz in den Händen seiner Gemahlin, der sittenlosen Messalina, und feiner Günstlinge, die sich auf Unkosten des Volkes bereicherten. Nach der Hinrichtung der Messet* lina vermählte er sich mit feiner Nichte Agrippina, der Tochter des Germanicus und Witwe des Domitius, die ebenso sittenlos wie ränkesüchtig war. Sie drang so lange in den Kaiser, bis er seinen und der Messalina Sohn Britanniens verstieß und ihren Sohn Nero aus erster Ehe adoptierte. Als er darüber Reue empfand, ließ sie ihn vergiften, worauf die bestochenen Prätorianer Nero auf den Thron erhoben. Nero 54—68 zeigte sich anfangs mild, bescheiden und freigebig. Als er ein Todesurteil unterzeichnen sollte, rief er aus: „Ach, wie sehr wünschte ich, daß ich nicht schreiben könnte." Seiner Mutter bewies er die größte Ehrfurcht, und wackere Männer, namentlich seinen Lehrer Seneca, zog er zu seinen Ratgebern heran. Aber zu bald änderte sich sein Sinn. Als ihm seine tugendhafte und herzensgute Gemahlin Oetavia über sein sittenloses Leben Vorstellungen machte und mit Britanniens drohte, ließ er diesen aus Argwohn in seiner Gegenwart bei Tische vergiften, worauf er die Giftmischerin Lokusta mit Landgütern beschenkte und ihr einige Schüler sandte, damit ihre Kunst nicht untergehe. Oetavia wurde auf eine einsame Insel verbannt, wo sie später in einem überheißen Bade einen gewaltsamen Tod fand. An ihrer Stelle bezog die lasterhafte Poppäa Sabina Neros Palast in der Hoffnung, Kaiserin zu werden. Da ihr aber Neros Mutter Agrippina im Wege stand, welche sich der unglücklichen Oetavia annahm, so verleitete das freche Weib den entarteten Sohn, seine eigene Mutter umbringen zu lassen. Als der erste Versuch, sie im Meere zu ertränken, mislang und die Kaiserin sich durch Schwimmen rettete, wurde sie von gedungenen Männern des Lebens beraubt. Auch Oetavia und Seneca fielen als Opfer von Poppäas Ränken, nachdem sie Kaiserin geworden war. Jene starb in der Verbannung, dieser in Rom. Seneca war beschuldigt, eine Verschwörung gegen das Leben des Kaisers angezettelt zu haben, und erhielt den Befehl sich zu töten. Mit der Ruhe eines Weisen ging der Greis dem Tod entgegen und ließ sich und

8. Geschichte des Altertums - S. 296

1889 - Wiesbaden : Kunze
296 Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum. salem, zu belagern, als er zum Kaiser erhoben wurde. Nachdem er seinen Sohn Titus mit der Fortsetzung des Krieges betraut hatte, kehrte er nach Rom zurück und wirkte hier höchst segensreich. Er erneuerte die Kriegszucht im Heere, verbesserte den traurigen Stand der Finanzen und vollendete den Wiederaufbau der Stadt. Dem Senate gab er die früheren Rechte wieder und trat überall als eifriger Beförderer der Kunst und Wissenschaft auf. Unter ihm wurde der Friedenstempel errichtet und der Bau des großen Amphitheaters (des C o l o s e u m s) begonnen, das unter Titus 80 vollendet wurde und noch jetzt Bewunderung erregt. Am Niederrhein wurde durch seinen Feldherrn Cerealis 70 der Aufstand der Bataver unterdrückt, die sich unter der Führung des tapferen Civilis erhoben hatten und nun tributfreie Bundesgenossen der Römer wurden; Judäa wurde dem Reiche wieder unterworfen und durch den hochherzigen Agricola, den Schwiegervater des Geschichtschreibers Tacitus, die Eroberung Britanniens fortgesetzt. Im Jahre 79 erkrankte Vespasian und starb nach kurzer Zeit. Titus 79—81, sein Sohn und Nachfolger, hatte unter der Regierung seines Vaters den Aufstand der Juden gedämpft, Jerusalem 70 erobert und zerstört. Bei seiner Rückkehr nach Rom hatte er einen glänzenden Triumph gefeiert, bei welchem auch die heiligen Tempelgefäße aufgeführt wurden. Das Andenken an denselben ist noch durch einen prächtigen marmornen Triumphbogen erhalten, der mit Basreliefs geschmückt ist, welche die jüdischen Religionsgebräuche und die heiligen Tempelgefäße darstellen. Als Titus den Thron bestieg, sah man wegen seiner unordentlichen Lebensweise und seiner Neigung zu Härte und Strenge mit banger Erwartung in die Zukunft. Aber als Kaiser schien er wie umgewandelt und erwarb sich durch seine Milde, Güte und Großmut im Volke den ehrenvollen Beinamen „die Liebe und Wonne des Menschengeschlechtes." Als er sich einst beim Essen erinnerte, daß er an dem Tage noch niemand eine Wohlthat erwiesen habe, rief er aus: „Freunde, ich habe einen Tag verloren." Er pflegte häufig zu sagen: „Von seinem Fürsten darf niemand traurig weggehen." Während seiner Regierung wütete in Rom drei Tage lang eine schreckliche Feuersbrunst, und eine verheerende Seuche raffte Tausende hinweg. Furchtbarer noch war ein Erdbeben, verbunden mit einem Ausbruche des Vesuvs, wodurch die Städte Pompeji, Herkulanum und Stabiä 79 verschüttet wurden, ganz Cam-pernten verwüstet wurde und viele Menschen den Tod fanden. Bei

9. Geschichte des Altertums - S. 298

1889 - Wiesbaden : Kunze
298 Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum. Domitianus 81—96 war ein durch Feigheit und Grausamkeit verhaßter Tyrann, der den Reichen Vermögen und Leben nahm, schändliche Verschwendung trieb und sich Herr und Gott nennen ließ. Wenn er vom Menschenmorden ausruhte, so spießte er zum Zeitvertreib Fliegen. Als der tapfere Agricola die Eroberung Britanniens beendet hatte, rief er ihn aus Neid vom Oberbefehl ab. Von den Daciern erkaufte er den Frieden durch einen Tribut, das erste Beispiel der Schändung römischer Kriegsehre dieser Art in der Geschichte Roms. Zuletzt bildete seine Gemahlin Domitia, welche er oft genug beleidigt hatte, eine Verschwörung gegen den Wüterich, durch welche er sein Leben verlor. Jetzt begann die glücklichste Periode der römischen Kaiserzeit. §. 57. Die guten Kaiser in Hom 96j—180. Nerva 96—98 eröffnete die Reihe jener 5 guten Kaiser, welche einander durch Adoption folgten und daher auch Adoptivkaifer genannt werden. Nerva regierte milde, setzte an die Stelle der zuletzt geübten Verschwendung große Sparsamkeit, sorgte für Verbesserung der Rechtspflege und wirkte der Christenverfolgung entgegen. Er nahm den beliebten Feldherrn Ulpius Trajanus als Sohn an, der ihm auch in der Regierung folgte. Trajanus 98—117, aus Sevilla gebürtig, ist derersteaus-Iander auf dem römischen Kaiserthron. Er zeichnete sich durch Kraft und Milde, Güte und Einsicht, Gerechtigkeit und Bescheidenheit so sehr aus, daß er sich die Liebe des römischen Volkes und den ehrenvollen Beinamen „der Beste" erwarb. Noch 200 Jahre später begrüßte man die neugewählten Kaiser mit dem Glückwunsch: „Sei glücklicher als Augustus und besser als Trajanus!" Ebenso waren seine Gemahlin Plotina und seine Schwester Marciana treffliche Frauen, die einen großen Einfluß auf das sittliche Leben der Römer übten. Trajan schützte die öffentliche Ruhe und Ordnung in Rom und in den Provinzen, gab dem Reiche eine freiere Verfassung und verordnete, daß jeder Bürger freien Zutritt zum Kaiser habe. Mit hatte, einen Brunnen graben wollte, stieß man auf drei Bildsäulen. Weitere Nachgrabungen ließen es unzweifelhaft, das man das alte Herkulanum wieder gefunden habe. Auf demselben stehen jetzt Portici und Resina und machen eine vollständige Ausgrabung unmöglich. Dagegen ist es gelungen, von Pompeji, von welchem man 1721 die ersten Spuren entdeckte, einen Teil aufzudecken. Häuser, Malereien, Gerätschaften rc. hatten sich vortrefflich erhalten.

10. Geschichte des Altertums - S. 333

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 62, 3. Die römischen Frauen während der Kaiserzeit. 333 eine edle Persönlichkeit hervorragen zu sehen, welche unsere Hochachtung und unser Mitleid gleich rege macht. Agrippina, die Gemahlin des Germaniens, war reich an Tugend, der Verläumdung unzugänglich , stolz und unverzagt. Augustus hatte sie, wie alle Prinzessinnen an seinem Hofe, streng erziehen lassen und angehalten. Wolle zu spinnen und zu weben; Augustus trug Kleider, welche Agrippina angefertigt hatte. Sie folgte ihrem Gemahl Germanicus an den Rhein, wo eine römische Niederlassung, Colonia Agrippina (Köln), ihren Namen führte. Als Germanicus 15 gegen Armin den Cherusker kämpfte, langte das Gerücht in Köln an, das römische Heer sei vernichtet und die Germanen rückten heran. Die Besatzung wollte die Brücke abtragen, allein Agrippina wehrte diesem Vorhaben, und als die übel zugerichteten Legionen erschienen, vertrat sie die Stelle des noch abwesenden Gatten, pflegte die Verwundeten und stärkte die Hungrigen. Später folgte sie ihrem unglücklichen Gemahl nach Kleinasien, wo dieser vergiftet wurde. Agrippina verklagte den Mörder in Nom und verlebte, von Tiberius gehaßt und verfolgt, traurige Tage. An der kaiserlichen Tafel aß sie nie, aus Furcht, vergiftet zu werden. Zuletzt, nach Livias Tod, verklagte Tiberius sie wegen Anmaßung, Trotz und Sittenlosigkeit, und das Los der Unglücklichen war Verbannung. Als die leidenschaftliche Frau im gerechten Zorn über dieses Unrecht auf den Kaiser schmähte, ließ derselbe sie körperlich züchtigen, wobei ihr ein Auge ausgeschlagen wurde. Agrippina mochte diese Schmach nicht länger überleben und endigte 33 durch freiwilligen Hungertod die unverschuldeten Leiden. Wie verworfen erscheint nach solcher Tugend die schamlose Messalina, die Gemahlin des Claudius Cäsar. Sie war die unwürdige Enkelin der edlen Octavia. Keine ihre Zeitgenossinnen war so lasterhaft und tief gesunken wie sie. Ihre Frechheit kannte kein Maß. Während der Abwesenheit des Gemahls vermählte sie sich mit dem schönsten Manne in Rom; deshalb ließ der Kaiser beide hinrichten und fiel nun der ebenso frivolen jüngeren Agrippina in die Hände, welche die Tugenden ihrer Eltern (Germanicus und Agrippina) nicht besaß. Sittenlos und ränkesüchtig, wie sie war, nahm sie, um ihrem Sohne den Thron zu sichern, zur Giftmischerin Lokusta ihre Zuflucht und ließ dem Kaiser unter ein Gericht von Schwämmen Gift thun, das feinen Tod zur Folge hatte. Grauenhaft war ihr Ende. Ihr Sohn Nero behandelte seine gute, tugendhafte und bescheidene Frau Octavia schlecht; ihre Nähe war ihm unerträglich. Daher nahm sich Agrippina ihrer Schwiegertochter an
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